Hinweise auf "Ausländerkinder-Pflegestätten" (AKPS) in Schleswig-Holstein in der Datenbank www.krieggegenkinder.de
Idstedt (Kreis Schleswig) - "Entbindungsheim" Idstedt
Irene Dittrich: "In Idstedt - heute sind auf dem Gelände Gewerbebetriebe angesiedelt - befand sich eine "Entbindungsstation" für in der Labdwirtschaft eingesetzte "Ostarbeiterinnen" ... Wie viele Kinder bei der Geburt oder kurze Zeit später in der Idstedter "Entbindungsstation" umkamen, ist bisher ungeklärt."
"Nach dem Beerdigungsregister St. Michaelis Landgemeinde waren auf dem Idstedter Friedhof ehemals vier Zwangsarbeiterinnenkinder bestattet. Nur bei der "Ostarbeiterin" Sinaida Komincka, die eine Totgeburt hatte, steht direkt angegeben "Idstedt, Entbindungsheim". Die beiden anderen Säuglinge starben im Alter von knapp zwei Monaten. Bei der im Alter von 3 1/2 Jahren am 19. April 1944 verstorbenen Anirita Droschowski ist als Wohnort Schleswig angegeben."
"Ein weiteres Kindergrab befand sich in Schuby: Helga Sewschenko [Lewschenko] starb nur 16 Tage nach ihrer Geburt am 1. November 1944. Heute existieren diese Gräber nicht mehr. Nach dem Krieg wurden sie eingeebnet und die Namen der verstorbenen Kinder häufig aus den Gräberlisten gestrichen, da sie angeblich nicht unter das Kriegsgräbergesetz fielen."[1]
Literaturhinweise:
[1] Irene Dittrich: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945 (Hrsg. Studienkreis Deutscher Widerstand), Bd. 7/1: Schleswig-Holstein I. Nördlicher Landesteil, Frankfurt/M. 1993, S.210 f.
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© Uwe Fentsahm (Brügge, März 2021)