Hinweise auf "Ausländerkinder-Pflegestätten" (AKPS) in Schleswig-Holstein in der Datenbank www.krieggegenkinder.de

 

Satrup (Kreis Schleswig) - "Entbindungs- und Kinderheim" der Firma Redlefsen

 

Es ist anzunehmen, dass es im Betriebslager der örtlichen Wurstfabrik Redlefsen eine vollumfängliche "Ausländerkinder-Pflegestätte" gegeben hat: Am 18. Mai 1943 teilte der Landrat des Kreises Schleswig den Ortspolizeibehörden mit, dass das "Entbindungsheim" seit vier Wochen in Betrieb sei. Die Kinder sollten im "Kinderheim" des Lagers verbleiben. Die Mütter wurden der Wurstfabrik als Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt.[1][2]

Vier polnische Kleinkinder, die in Satrup zwischen Juli und Dezember 1943 geboren worden sind, verstarben zwischen Juli 1943 und Februar 1944.[3]

 


Literaturhinweise:

[1] Nils Köhler: Das Schicksal der "Ausländerkinder" in Nordfriesland - eine historische Recherche, In: Danker, Uwe u.a. (Hg.): Zwangsarbeitende im Kreis Nordfriesland 1939-1945, Bielefeld 2004, S.220.

[2] Vgl. hierzu auch Irene Dittrich: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945 (Hrsg. Studienkreis Deutscher Widerstand), Bd. 7/1: Schleswig-Holstein I. Nördlicher Landesteil, Frankfurt/M. 1993, S.209.

[3] Nils Köhler: Das Schicksal der "Ausländerkinder" in Nordfriesland - eine historische Recherche, In: Danker, Uwe u.a. (Hg.): Zwangsarbeitende im Kreis Nordfriesland 1939-1945, Bielefeld 2004, S.238.

Zurück

 

© Uwe Fentsahm (Brügge, März 2021)