Zentrale Quellen zum Thema "Ausländerkinder-Pflegestätten"
Erlass des Reichsbauernführers (II A 2/572/31) vom 4. März 1943
Der Reichsbauernführer informierte die Landes- und Kreisbauernschaften hinsichtlich der Versorgung der Säuglinge ausländischer Arbeiterinnen:
"Im Nachgang zu meiner Anordnung betr. Rückführung schwangerer ausländischer Arbeiterinnen vom 14.1.1943 - II A 2/338/80 - (DN S.35) teile ich mit, dass der Herr Reichswirtschaftsminister durch Runderlass vom 22.1.1943 - 3/18312/43 - zur Versorgung der Säuglinge ausländischer Arbeiterinnen mit Spinnstoffwaren folgende Regelung getroffen hat:"
"Polnische Säuglinge und Säuglinge ausländischer Arbeiterinnen (einschließlich Ostarbeiterinnen) werden über Bezugschein versorgt. Den werdenden Müttern können bei dringender Notwendigkeit nach Erreichung des 8. Monats der Schwangerschaft Bezugscheine über Bekleidungsgegenstände für Säuglinge bis zur Hälfte derjenigen Bezugsrechte ausgestellt werden, die einer deutschen Mutter im entsprechenden Falle auf Grund einer Säuglingskarte zustehen."
"Hierzu weise ich noch darauf hin, dass nach dem Erlass des Herrn Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft vom 6.10.1942 - II/1 10477 - vgl. meine Anordnung vom 5.11.1942 - II A 2/571/9 - (DN S.1031) - den Kleinstkindern von Ostarbeiterinnen bis zu 3 Jahren 1/2 Liter Vollmilch, Kindern von 3 bis 14 Jahren 1/4 Liter Vollmilch gewährt werden kann."
Wegen der Unterbringung und der Versorgung der fremdvölkischen Wöchnerinnen und Säuglinge mit Bettwaren und Bettwäsche stehe ich noch in Verhandlungen mit den zuständigen Reichsdienststellen. Ich behalte mir hierzu weitere Anordnungen vor."
Anmerkung: Der Reichsbauernführer blieb hier eine Antwort darauf schuldig, auf welchen Zeitraum sich die Gewährungsmengen für die Vollmilch bezogen. Vollmilch und Eier wurden offiziell als "hochwertige Lebensmittel" angesehen. Außerdem war das Ganze eine Kann-Bestimmung.
Der Erlass des Reichsbauernführers (II A 2/572/31) vom 4. März 1943 wurde in den Dienstnachrichten (DN) des Reichsnährstandes 1943 (Nr.9, Seite 237 f.) veröffentlicht.
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