Zentrale Quellen zum Thema "Ausländerkinder-Pflegestätten"

 

Der SS-Gruppenführer Hilgenfeldt wendet sich wegen der unzureichenden Ernährung der Kinder in den AKPS schriftlich an Heinrich Himmler

Hilgenfeldt hatte ein „Säuglingsheim“ besichtigt und festgestellt, „dass sämtliche in dem Heim befindlichen Säuglinge unterernährt sind. Wie mir SS-Oberführer Langoth mitteilte, werden auf Grund einer Entscheidung des Landesernährungsamtes dem Heim täglich nur ½ l Vollmilch und 1 ½ Stück Zucker für den einzelnen Säugling zugewiesen. Bei dieser Ration müssen die Säuglinge nach einigen Monaten an Unterernährung zugrunde gehen."

"Es wurde mir mitgeteilt, dass bezüglich der Aufzucht der Säuglinge Meinungsverschiedenheiten bestehen. Zum Teil ist man der Auffassung, die Kinder der Ostarbeiterinnen sollen sterben, zum anderen Teil der Auffassung, sie aufzuziehen. Da eine klare Stellungnahme bisher nicht zustande gekommen ist und, wie mir gesagt wurde, man das Gesicht gegenüber Ostarbeiterinnen wahren wolle, gibt man den Säuglingen eine unzureichende Ernährung, bei der sie, wie schon gesagt, in einigen Monaten zugrunde gehen müssen.“[1]


[1] Das (geheime) Schreiben Hilgenfeldts vom 11. August 1943 ist vollständig abgedruckt bei Raimond Reiter: Tötungsstätten für ausländische Kinder im Zweiten Weltkrieg, Hannover 1993, S.249 f.

 

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