Zentrale Quellen zum Thema "Ausländerkinder-Pflegestätten"

 

Schreiben der Kreisbauernschaft Südtondern an die Betreuer der Kriegsgefangenenläger mit dem Betreff: "Unterbringung von Kindern Fremdvölkischer".

"Auf Anordnung der Landesbauernschaft sind Kinderbetreuungsläger Fremdvölkischer in jedem Kreise einzurichten. Das bisherige Kriegsgefangenenlager Broweg soll für diese noch nicht einsatzfähigen bezw. Kleinst-Kinder hergerichtet werden.

Da es sich aber noch schwer übersehen lässt, welche Kosten und laufenden Unterhaltsgelder für die Verpflegung, Kleidung und Betreuung erforderlich sind, ist vorgesehen, für jeden Fremdvölkischen, auch für die Kriegsgefangenen, einen Ausgleichsbeitrag einzuziehen. Bei den zivilen fremdvölkischen Arbeitskräften hat die Landkrankenkasse den Einzug der Gelder übernommen, und ich bitte nun auch Sie, als Betreuer eines Kriegsgefangenenlagers, pro Kopf einen Betrag von 3,- RM für die Monate Mai und Juni auf das Konto der Kriegsgefangenen-Ausgleichskasse der Kreisbauernschaft bei der Kreissparkasse, Nebenstelle Lindholm in Lindholm, zu überweisen.

Für Ihr Kommando beträgt bei einer Kopfzahl von 31 Stück der Ausgleichsbetrag RM 93,-. Ich bitte, die Gelder für Mai und Juni noch im Monat zur Überweisung zu bringen."


Das Schreiben vom 25. Mai 1944 stammt aus dem Kreisarchiv Nordfriesland (Abt. D46, Nr.18) und wurde faksimile abgedruckt von Nils Köhler: Das Schicksal der „Ausländerkinder“ in Nordfriesland – eine historische Recherche, in: Zwangsarbeitende im Kreis Nordfriesland 1939-1945, hrsg. von Uwe Danker, Nils Köhler u.a., Bielefeld 2004, S.237.

 

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